Text Salge

Exkursion am 26.03.1996                                                                                                                 Salge
Reuden ( Kreis Calau)

Duncker:
Text:
langer Text; Hinweis, das Adam von Liszt seinen und seiner Gatin Namen in die Sandsteinumrahmung des Schloßkellers einmeißeln ließ; Graf von Borck ließ das Schloß und die demselben gegenüberliegende Kapelle ausbauen und zugleich beide Gebäude mit seinem Wappen zieren;eine Tochter des späteren Besitzers Johann Carl Heuns erhält 1788 ein Erbbegräbnis auf einem Grabhügel ( eine hübsche kannelierte mit einer Urne gezierte Sandsteinsäule;

Bild:
Duncker zeigt die Hoffassade; alte Pilaster- und Putzgliederung sehr schön Dokumentiert; aufwendige Grünanlagen vor dem Schloß;  Schlossbilder
 

Besitzerfolge:
1447-1649 von Zabeltitz
mind. 1655-1672 von Minckwitz
1672- um 1690 Familie von Liszt
ab 1690-1736 an General von Borck
1736- um 1750 Gräfin von Schönburg
um 1750-1775 von Lunitz
1775/76 von Schönburg
um 1780 J.C.Heun ( Erbbegräbnis )
mind. 1801-mind. 1840 von Mosch
um 1853 Graf von Oriolla
ab 1860 im Besitz der Hackes
1900-mind. 1937 Lindner

Dorf:
Urmeßtischblatt von 1846; Straßendorf, südlich und mittig das Gut; auf dem Urmeßtischblatt ist deutlich die L-förmige Anlage des Rittergutes und eine viereckiger Wassergraben zu erkennen; Anlage des Wirtschaftshofes und Lage der Kirche in etwa zu erkennen; eine von N kommende Straße führt, Dorfanger und Gutshof überquerend direkt auf das Schloß zu;
(vgl.Lageplan Langer)

Kirche:
Gutskapelle befindet sich nördlich des Gutshofes Reizvollerquadratischer Zentralbau von 1729 ( General von Borck ) mit vier kräftigen Eckrisaliten, Westportal und halbrunder Apsis im N; die bewegte Dachform in der Mitte pyramidial ansteigend, darauf seit 1861 hohe quadratische Laterne mit Haube; über dem südlichen Eingangsportal bekröntes Allianzwappen; das Innere flachgedeckt; monumentaler Kanzelaltar aus der Bauzeit

Herrenhaus:
aufwendiges Ensemble Herrenhaus mot voergelagertem Wirtschaftshof und Kapelle und Erbbegräbnis; Zweiflügeliger, 2-geschossiger Bau von 11 Achsen mit Mansarddach; winkelförmiger Grundriß; Hauptflügel: dreiachsiger Mitterisalit und 1-achsige Seitenrisalite; Putzpilastergliederung;Eingangsportal; vor dem Mittelrisatit ist eine Terrasse mit Freitreppe angeordnet; westl.schließt sich an dem Hauptflügel ein jüngerer dreiteiliger Anbau an, bestehend aus Turm, Arkadengang und Landhaus; Funktion des Anbaus unklar; vielleicht Wirtschaftsflügel; dem Hauptflügel deutlich untergeordnet; hinter dem Schloß ist ein kleiner Teich als Rest des einsigen Wassergrabens erhalten; durch Grundwasserabsenkung heute ausgetrocknet; Langer wagt stilistischen Vergleich mit Branitz, Ogrossen

Baugeschichte:
1682 Neubau oder durchgreifender Umbau des HH;laut Duncker ließ Bauherr Adam von Liszt seinen und seiner Gattin Namen in das Sandsteingewändeüber einer Kellertür meißeln ( nach Langer 1986 nicht mehr vorhanden ) 1690 General von Borck ließ Kapelle errichten; höstwarscheinlich geht auch die einheitliche barocke Eingangsfassade sowie das Mansardendach auf ihn zurück; (angeblich am Portal des HH auch sein Wappen ) unter den von Hakes wurde 1867 der Wassergraben an drei Seiten zugefüllt und die Brücke über den Wassergraben abgerissen; Kurzdanach scheint an der Westseite des Schlosses das Bauensemble im italienischen Villenstil entstanden zu sein Die gesamte Putzgliederung ( die Duncker dokumentierte ) ging 1945 durch Neuverputzverloren

Garten:
Park südlich des Schlosses; Park heut stark verwildert; ehemals war im Garten ein Erbbegräbnis für eine Jungfrau; ein Hügel auf dem Feld in der Achse des HH; in den 70er Jahren dieses Jh. beiseite geschafft; Stein liegt heute auf dem Friedhof; Säulenstumpf mit Aufsatz ( Foto im Heimatbuch Calau )

Literatur: